Politik
Tierschutzbund steigt aus Beraterrunde des Bundes zum Tierwohl aus
GDN -
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) muss bei der Erarbeitung ihrer Nutztierstrategie auf den Deutschen Tierschutzbund verzichten. Verbandspräsident Thomas Schröder hat eine weitere Teilnahme an dem entsprechenden Beratergremium der Bundesregierung abgelehnt, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung".
In der Absage an die Ministerin schreibt Schröder: "Jetzt braucht es politischen Willen und Tatendrang, etwas voranzubringen, aber keine neuen, grundsätzlichen Diskussionsrunden." Es gebe ausreichend Vorschläge, um die Tierhaltung in Deutschland zu verbessern. Klöckner hatte Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zur Teilnahme am "Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung" eingeladen. Das Gremium wird vom ehemaligen Bundesagrarminister Jochen Borchert (CDU) geleitet. Er stand dem Ressort von 1993 bis 1998 vor. In der Netzwerk-Einladung schreibt Klöckner: "Mit meiner Nutztierstrategie will ich das Tierwohl verbessern und die negativen Auswirkungen auf die Umwelt deutlich vermindern." Das Netzwerk hatte sich kürzlich zum ersten Mal in Bonn getroffen. Tierschutzbund-Präsident Schröder nahm am Auftakttreffen teil, schickte danach aber die Absage. Außer der Bundestierärztekammer ist damit keine Vereinigung mehr Teil des Gremiums vertreten, die den Fokus auf den Tierschutz legt. Schröder kritisierte in der NOZ, Klöckners Tierwohl-Ziele seien zu nebulös. "Das reicht nicht und belegt erneut, dass die Bundesregierung und die Bundesministerin noch nicht verstanden haben oder nicht verstehen wollen, wie dringlich der Handlungsbedarf ist." Er kritisierte auch, dass die Ernennung des 78-jährigen Ex-Ministers Borchert kein Signal des Aufbruchs sei.
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