Vermischtes

Forscher: Steigender IQ spiegelt gesellschaftliche Veränderungen wider

GDN - Dass der durchschnittliche Wert des Intelligenzquotienten bei Menschen in den vergangenen Jahrzehnten steigt, spiegelt nach Ansicht des Intelligenzforschers James Robert Flynn dramatische gesellschaftliche Veränderungen wider. Vor hundert Jahren habe der Durchschnittswert nach heutigen Maßstäben bei 70 gelegen, sagte Flynn im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus".
"Das entspricht derzeit der Grenze zur geistigen Behinderung. Offensichtlich sagt der IQ wenig über die Intelligenz eines Menschen aus. Unsere Vorfahren waren ja keineswegs dement." Vielmehr hätten sie rein praktisch gedacht, während nun abstrakte Denk-Kategorien im Alltag eine immer größere Rolle spielten. An die neuen Anforderungen "musste sich unser Gehirn anpassen", so der US-Forscher, der in Neuseeland lebt. Der 78-Jährige lehrte an der Universität Dunedin und fand heraus, dass die IQ-Tests in den Industrieländern von Generation zu Generation besser ausfallen. Dieses Phänomen wurde als Flynn-Effekt bekannt. In jüngerer Zeit wird auch in Entwicklungs- und Schwellenländern ein IQ-Anstieg gemessen. "Überall, wo moderne Lebensformen Fuß fassen, steigt der IQ", sagte der Forscher im Interview mit dem Magazin. Flynn analysiert den nach ihm benannten Effekt seit mehreren Jahrzehnten und fasst seine Erkenntnisse in seinem kürzlich erschienenen Buch "Are we getting smarter?" zusammen.
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